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Bildung ist der Schlüssel

Fünf Männer auf einem klapprigen Mofa, überladene Autos mit provisorisch befestigter Fracht, Gemüse- und Blechhändler auf den Straßen und der vom Eisenoxid rotgefärbte Sand, der sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder in die Schuhe schleicht – so die ersten Eindrücke der Henkel-Mitarbeiterin Dr. Inga Vockenroth auf der Fahrt nach Akumalam.

 

 

 

Auch Zahnhygiene gehört zum Bildungsverständnis von Inga Vockenroth, die in der Dorfschule in Akumalam eine Lehrstunde zu dem Thema gab.

Auch Zahnhygiene gehört zum Bildungsverständnis von Inga Vockenroth, die in der Dorfschule in Akumalam eine Lehrstunde zu dem Thema gab.

 

Vockenroth, die als Managerin in der Forschung und Entwicklung von Spülmitteltabs tätig ist, unterstützt das Dorfschulprojekt im Nordwesten Kameruns bereits seit zehn Jahren durch das Sammeln von Spenden. Ihren Traum von einem Besuch in Akumalam verwirklichte sie erst ein Jahrzehnt später. Der Vorstand des eingetragenen Vereins „Dorfschulprojekt“, zu dem auch Vockenroth gehört, hat sich zum Ziel gesetzt, das Wohlergehen der Menschen in den ländlichen Regionen rund um die Stadt Bamenda zu fördern. Die Bildung der Menschen spielt dabei die Schlüsselrolle.

 

Alltag in Kamerun: Fünf Männer auf einem Mofa.

Alltag in Kamerun: Fünf Männer auf einem Mofa.

 

„Im Februar 2016 war es endlich soweit: die erste Reise in das Dorf, das man schon so lange mit Herzblut unterstützt“, erzählt Vockenroth. „Ich habe die Reise zusammen mit meinem Freund Dr. Anye Chifen, der aus Kamerun stammt und das Projekt 2003 gegründet hatte, seinem fünfjährigen Sohn und mit Dr. Luis Duque, einem Freund aus Spanien, angetreten. Mit Anye wurde ich damals in Mainz zusammen promoviert. Er hatte den Verein kurz vorher gegründet. Ich war sofort von seinem Engagement beeindruckt, sodass ich mich entschloss, mich ebenfalls für das Projekt zu engagieren“, erinnert sich Vockenroth. Anye Chifen kommt aus Bamenda – einer Nachbarstadt von Akumalam mit 450.000 Einwohnern. Er kennt Akumalam gut, da Teile seiner Familie dort leben.

 

Von links: Inga Vockenroth, Anye Chifen, sein Vater James Sama Chifen, Luis Duque und Henry Chifen, Anyes Onkel, der in Akumalam lebt.

Von links: Inga Vockenroth, Anye Chifen, sein Vater James Sama Chifen, Luis Duque und Henry Chifen, Anyes Onkel, der in Akumalam lebt.

 

Das Zweitausend-Einwohner-Dorf Akumalam liegt im Nordwesten Kameruns, nur 40 Kilometer von Bamenda entfernt. Von dem wachsenden Wohlstand in Bamenda profitieren die herumliegenden Dörfer jedoch nicht. Die Menschen in den ländlichen Regionen leben meist in Armut ohne Perspektiven oder Arbeit. So auch in Akumalam.

In dem Dorf gibt es eine Grundschule, die vor dem Engagement von Vockenroth und den anderen Vereinsmitgliedern von nicht einmal 30 Prozent der Kinder besucht wurde. „Oftmals scheiterte es an der Schulgebühr, die jährlich umgerechnet 28 Euro beträgt. In Kamerun besteht zwar Schulpflicht, doch wenn die Eltern die Gebühr nicht bezahlen können, gehen die Kinder eben nicht in die Schule. Deswegen haben wir die ersten Spendengelder dazu verwendet, die Schulgebühren der Kinder in Akumalam zu übernehmen. Nun besuchen alle 115 schulpflichtigen Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren die Dorfschule in Akumalam“, erzählt Vockenroth.

Durch die steigenden Spendengelder konnten Schulgebühren von Kindern in drei weiteren Schulen übernommen werden. Diese befinden sich in den Nachbarorten Alatakoh, Alabukam und Chomba. „Aktuell tragen wir die Schulgebühren von 120 Schulkindern pro Jahr“, so Vockenroth.

Während ihres einwöchigen Besuches konnte Vockenroth alle vier Schulen besuchen. „Das Highlight meines Aufenthaltes war ein Fußballturnier, das wir veranstaltet haben. Im Vorfeld haben uns mehrere Sportvereine Fußballtrikots der letzten Saison gespendet. Die Kinder haben sich so darüber gefreut. Am Tag des Turniers konnten wir die Kinder der vier teilnehmenden Schulen dann in vier verschiedenen Vereinstrikots einkleiden.“

 

„Trotz 30 Grad Celsius und brennender Sonne rasten die Kinder über den Platz und hatten riesigen Spaß. Das war toll“, erzählt Vockenroth.

„Trotz 30 Grad Celsius und brennender Sonne rasten die Kinder über den Platz und hatten riesigen Spaß. Das war toll“, erzählt Vockenroth.

 

Durch weitere Spenden und die Förderung durch die Henkel-Initiative „Miteinander im Team“ (MIT) konnte das Projekt weiter wachsen: 2012 eröffnete beispielweise eine Bibliothek und 2016 ein Nähzentrum, in dem Mädchen und Frauen eine dreijährige Ausbildung als Näherin machen können. „Der Bau des Nähzentrums lag mir besonders am Herzen, da ich selber auch leidenschaftlich gerne nähe“, erzählt Vockenroth. „Dort können nun die Schuluniformen für die Kinder günstig hergestellt werden, und die Dorfbewohner müssen diese nicht teuer einkaufen. Die Entwicklung des Nähzentrums ist sogar schon so weit, dass die Auszubildenden mehr Schuluniformen herstellen können als in dem Dorf benötigt werden. Diese werden dann in die Nachbardörfer verkauft. So konnten schon kleine Gewinne erzielt werden. Langfristig verfolgen wir das Ziel, dass sich die Bewohner von Akumalam selbst versorgen.“ Dazu soll das Nähzentrum in Zukunft erweitert werden.

 

 Die Näherin nimmt Maß für eine neue Schuluniform, denn in Kamerun herrscht Schuluniformpflicht.

Die Näherin nimmt Maß für eine neue Schuluniform, denn in Kamerun herrscht Schuluniformpflicht.

 

Inga Vockenroth freut sich schon auf ihren nächsten Besuch in Kamerun: „Die Verabschiedung von den Menschen dort war schwer, da sie mir aufgrund ihrer Herzlichkeit innerhalb meines einwöchigen Aufenthaltes schon wahnsinnig ans Herz gewachsen sind. Den nächsten Besuch plane ich im Jahr 2017. Dann werde ich auf jeden Fall mehrere Wochen bleiben.“

 

Der Originalartikel befindet sich auf dem Henkel-Gelände: http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/corporate-citizenship/magazin/bildung-ist-der-schluessel

Weitere Informationen unter: www.akumalam.de

In der oberen Etage unseres Nähzentrums ist mittlerweile die Bücherei untergebracht, dort gibt es einen Raum mit den Büchern und einen Studienraum mit Tischen und Bänken. Dort trifft sich eine Gruppe von Studenten regelmäßig zum Lernen. Die Bänke sind nicht die Neusten, aber eins nach dem anderen, denn…

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Studenten beim Lernen, es scheint kalt zu sein…

 

…bisher ging man über zwei Bretter von einem Erdhügel aus in die obere Etage. Nun haben wir einen lokalen Handwerker, der bereits beim Bau geholfen hat, beauftragt eine solide Treppe zu bauen.

Hier könnt ihr den Status der Bauarbeiten und das abenteuerliche Abstützungs-Konstrukt sehen.

Treppe an der Seite des Gebäudes

Treppe an der Seite des Gebäudes

oberer Treppenabsatz

oberer Treppenabsatz

abenteuerliche Stützkonstuktion

abenteuerliche Stützkonstruktion

 

Seit wir im Februar vor Ort waren, sind wir in ständigem Austausch mit unseren Helfern in Akumalam, allen voran Pa Henry unser Organisator für alles und natürlich unseren Nählehrinnen, die uns stets stolz vom Fortschritt ihrer 4 Schülerinnen berichten.

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Nähschülerinnen

Nähschülerinnen

Bilder demnächst hier zu sehen!!!!

Wir unterstützen 4 Schulen in den Orten Akumalam, Alabukam, Alatakoh und Chomba.

Akumalam

Schulgebühren: 18 000 CFA, ca. 28€ pro Kind pro Jahr

115 Schüler (davon 14 von uns unterstützt) in 6 Klassen und eine Kindergartenklasse, 8 Lehrer

Einige der Klassenräume haben keine Türen, die Schulbänke sind alt und der Boden teilweise uneben und löchrig.

Liste DSC_0908 Lehrer + Wir pupils School Klassenraum

Alabukam („Land der Krabben“)

150 Schüler, davon 22 von uns unterstützt

Geführt durch die Kirche

Bei unserem Besuch haben wir mit der Schulleiterin und auch mit dem Priester der Gemeinde geredet, um die Wichtigkeit der Schulbildung zu unterstreichen.

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Alatakoh

Schulgebühren: 14 000 CFA ~ 22€ pro Kind pro Jahr

80 Kinder, davon 17 von uns unterstützt

Teilweise gibt es in den Klassenräumen keine Tafeln, sondern nur schwarz gestrichene Wände und Risse in den Mauern.

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Chomba

Schulgebühren: 7 500 CFA ~ 12€ pro Kind pro Jahr.

250 Kinder und 50 in der Kindergartenklasse, 66 werden von uns unterstützt

Geführt durch die Regierung, da die Kirche das Geld nicht mehr aufbringen konnte. Chomba hat ca 5000 Einwohner und ist sehr arm, ¼ der Menschen haben HIV, bei 2 Kindern der Schule ist die Krankheit auch bekannt.

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Zahnhygiene-Erziehung

Nicht jedes Kind in Kamerun hat eine Zahnbürste! Daher haben wir Zahnbürsten und Zahnpasta aus Deutschland mitgebracht (danke an die Spender) und mit den Kindern der 3. und 4. Klasse in Akumalam eine kleine Unterrichtseinheit zum Thema Zahnhygiene veranstaltet. Dabei haben wir uns von den Kinder erklären lassen, warum Zahnhygiene wichtig ist und was passiert wenn man sich nicht um seine Zähne kümmert. Dann haben alle Kinder Zahnbürsten nebst Zahnpast erhalten und wir haben gemeinsam die Zähne geputzt (siehe Bilder).

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Vom 6.-12.Februar waren wir (Anye, Luis, Inga) in Kamerun und haben Akumalam und die umliegenden Schulen besucht und unser Nähzentrum eröffnet. Dabei haben wir sichergestellt, dass eure Spenden gut ankommen und über 300kg an Sachspenden verteilt. Abgesehen davon war es einfach nur großartig die Menschen vor Ort zu treffen, mit ihnen zu sprechen, ihre Sicht der Dinge zu hören und mit Ihnen gemeinsam Pläne für die Zukunft zu machen.
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Mit unseren Mitstreitern vor dem Nähzentrum in Akumalam

Hier also die Zusammenfassung unseres Besuches:
Schulen: 4 Schulen besucht (die wir unterstützen) und mit Lehrern und Schülern gesprochen, Sachspenden wie Stifte, Schultaschen, Kuscheltiere und Bälle verteilt. Zahnhygiene-Erziehung mit zwei Klassen durchgeführt (Bericht und Bilder).
Klassenraum  School  pupils Lehrer + Wir   DSC_0908  Liste
Friendship Cup: Fußballturnier mit 4 Kinderteams organisiert (demnächst mehr lesen/sehen…)
Nähzentrum: Eröffnung des Nähzentrums mit Reden, Gesang und Tanz
Wir haben eine Managerin und eine Nählehrerin eingestellt. Beide sind Schneiderinnen und werden den theoretischen sowie praktischen Teil der Ausbildung übernehmen. Erste Kunden für Schuluniformen haben wir auch bereits.  (demnächst mehr lesen/Bilder sehen….)
Bücherei: Unsere 2012 gebaute Bücherei werden wir in die obere Etage des Nähzentrums verlegen und dort auch einen Leseraum einrichten. Eine Bibliothekarin haben wir ebenfalls eingestellt, sie ist Lehrerin und wird zusätzlich die Nähschülerinnen in Englisch und Mathe unterrichten (demnächst mehr lesen/Bilder sehen….).
Brunnen: Den Brunnen beim Nähzentrum haben wir repariert und neu angeschlossen, so dass wir dort ohne große Lauferei frisches Wasser haben.
Weitere Pläne:
Computer für die Bücherei organisieren um den Leseraum zum Studienraum auszubauen. Inklusive Bänke, Tische und Tafel für kleinere Studiengruppen (wir haben Studenten getroffen, die abends in einem der Schulräume der Dorfschule gemeinsam lernen)
Weiterer Ausbau des Nähzentrums und Anschaffung zusätzlicher Maschinen mit mehr Funktionen und Erweiterung auf andere Kleidung (nicht nur Schuluniformen)
Mehr Bücher für jedes Alter für die Bibliothek und speziell Kinderbücher für die alte Bücherei, die wir an die Dorfschule als Kindergarten abgeben wollen. Spielzeug für Kindergartenkinder sowie Bilderbücher.
Natürlich sammeln wir weiter Spenden für die jährlichen Schulgebühren der bedürftigen Kinder, sowie die Bereitstellung von Schuluniformen.

 

 

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